Leuzismus: Wenn die farblichen Bestimmungsmerkmale nicht passen

17.03.2025
Oftmals haben wir an dieser Stelle über Wasservögel berichtet, die in unserer Region seltener zu sehen sind. Dabei nutzten auch wir typische Bestimmungsmerkmale, die man reichlich in Fachbüchern und im Internet findet. Verunsichert waren wir allerdings am vergangenen Sonntag, als wir größere Gänse auf einem Feld entdeckten, deren Gestalt und Färbung eigentlich nur auf Kanadagänse schließen ließen. Allerdings zeigte der Kopf eines Tieres deutlich mehr weiß als dies nach den Bestimmungsmerkmalen zu erwarten gewesen wäre.

Zunächst verfolgten wir die Annahme, dass es sich um eine Hybrid-Variante von Nonnengans und Kanadagans handeln könnte, doch diese Erklärung mussten wir nach weiteren Recherchen aufgeben. Ein Experte wies uns dann auf die Defektmutation Leuzismus hin, die in der Vogelwelt häufiger auftreten soll. Wir gehen also davon aus, dass unser „Bestimmungsproblem“ gelöst ist: Es handelt sich bei den fotografierten Tieren um Kanadagänse, wobei eine Gans eine Farbveränderung durch eine Genmutation aufweist. Leuzismus ist also eine Genveränderung, bei der die Haut keine farbstoffbildenden Zellen produziert. An den betroffenen Stellen bleibt die Haut rosa und die Federn weiß. Weitere Informationen findet man hierzu bei Wikipedia.