Die Rekrutierung von 17-jährigen sieht man offenbar international nicht so eng – die Diskussion geht vornehmlich um Kindersoldaten, wobei jüngeren Personen gemeint sind. (s.a.https://www.frieden-fragen.de/entdecken/weltkarten/kindersoldaten.html)
Aber auch in Deutschland werden jedes Jahr unter 18-jährige Jungen und Mädchen für die Bundeswehr rekrutiert, im Jahr 2022 waren es insgesamt 1.773, darunter 327 Mädchen – ein Anstieg um 43 Prozent gegenüber dem Vorjahr. terre des hommes setzt sich dafür ein, dass auch die Bundeswehr den internationalen 18-Jahres-Standard einhält und die Rekrutierung und Werbung von Minderjährigen stoppt – dies fordert auch der UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes und die Kinderkommission des Deutschen Bundestages.
Quelle: Terre des Hommes
Tatsächlich werden aber Menschen, die das 18. Lebensjahr noch nicht abgeschlossen haben, als Kinder bezeichnet:
https://de.wikipedia.org/wiki/UN-Kinderrechtskonvention#Weltweite_Standards
Dazu ein Aufruf des Netzwerks Friedenskooperative (https://www.friedenskooperative.de/kampagne/unter-18-nie-keine-minderjaehrigen-in-der-bundeswehr / https://www.friedenskooperative.de/friedensforum/artikel/unter-18-nie-keine-minderjaehrigen-in-der), die für eine in die gleiche Richtung gehende Kampagne (https://unter18nie.de/)
Weitere Infos hier:
https://web.archive.org/web/20111010024151/http://www.tdh.de/content/themen/weitere/kindersoldaten/index.htm
Die Bundeswehr rechtfertigt sich:
https://www.bundeswehr.de/de/aktuelles/meldungen/mit-17-jahren-zur-bundeswehr-43470
Kommentar (Karl-W. Koch): Das gegen internationales Recht verstoßende Rekrutieren von Kindern als Soldaten – auch wenn der Einsatz an der Waffen unter 18 Jahren ausdrücklich ausgeschlossen ist – ist ein Skandal und muss, gerade in den aktuellen Kriegszeiten, umgehend beendet werden. Eigentlich müsste dafür das deutsche Recht dem internationalen angepasst und dann die dafür Verantwortlichen sogar vor Gericht gestellt werden. Die Volljährigkeit setzt zu Recht bei 18 Jahren ein, weil oftmals jüngere die Konsequenzen ihrer Entscheidungen nicht erkennen können und ihr Handeln nicht danach ausrichten. Aber ausgerechnet beim Thema „Dienst an der Waffe“ inkl. der Aufgabe andere zu töten sollen auf einmal 17-Jährigen „reif“ genug für eine derart scherwiegende Entscheidung sein? Lachhaft, der Grund dürfte vielmehr der sein, dass der Bundeswehr das Personal ausgeht!