Will die Gemeinde Heede einen neuen Turm im Heeder Moor bauen?

09.05.2025
Im Jahr 2000 ließ die Gemeinde Heede im Heeder Moor auf einer Fläche der niedersächsischen Staatlichen Moorverwaltung mit deren Zustimmung einen Aussichtsturm aus Holz bauen.

Zuvor war im Rahmen eines Leader II-Projektes die Förderung eines Moorbohlenwegs und eine Aussichtsplattform genehmigt worden.
Bei der Erstellung des Aussichtsturms wurde der bauliche Holzschutz allerdings sträflich vernachlässigt, so dass nach kurzer Zeit ein Pilzbefall auftrat und der Turm bereit im Jahr 2011 aus Sicherheitsgründen für die Öffentlichkeit gesperrt werden musste; der Moorbohlenweg durfte bereits etwa drei Jahre zuvor – ebenfalls wegen Pilzschäden – nicht mehr betreten werden. Im Jahr 2013 wurde der Turm dann abgebaut.
Beim Rückbau der Konstruktion ging man nicht zimperlich vor. Die vier Stützen des Turms wurden oberhalb der stählernen Fundamentanschlüsse abgesägt, wie man noch heute sehen kann. Denn das Fundament mit der Bodenplatte und die eingelassenen Anschlussanker wurden nicht entnommen.

Mittlerweise sind um den Standort des ehemaligen Aussichtsturms Bäume und Büsche gewachsen, so dass man die Betonfläche am Boden übersehen könnte, wenn nicht die Stahlbauteile mit den Holzresten in das Blickfeld treten würden.
Im Rahmen eines Forschungsprojektes zu Schäden an Holztürmen sollte auch der Heeder Turm in die Datenerfassungen in den Jahren 2012/2013 einbezogen werden. Doch die Gemeinde Heede war nicht bereit, entsprechende Informationen, beispielsweise ein vorliegendes Gutachten, zur Verfügung zu stellen. Mit Schreiben vom 25.02.2013 teilte Heedes Bürgermeister Pohlmann nach einer entsprechenden Anfrage mit, dass die Akte „Aussichtsturm Heeder Moor“ endgültig geschlossen werde.
Nun verwundert allerdings eine Nachricht aus Hannover: Laut Mitteilung des Umweltministeriums gibt es in Heede neue Überlegungen: „Seitens der Gemeinde wurde mitgeteilt, dass diese Einrichtungen neuen Planungen unterzogen würden und der Wunsch bestehe, einen Aussichtsturm zu errichten.“
Allerdings hatte die Staatliche Moorverwaltung die Gemeinde Heede vor etwa zwei Monaten aufgefordert, „im Hinblick auf die noch bestehenden vorhandenen baulichen Einrichtungen (Punktfundamente aus Beton) im Heeder Moor einen ordnungsgemäßen Zustand herzustellen.“
Damit dürfte der Rückbau der Bodenplatte und der Fundamente gemeint sein.
Und dabei würden wohl Kosten entstehen, die die Gemeinde möglichst vermeiden möchte. Mit der Strategie, die Akte „Aussichtsturm Heeder Moor“ nun doch wieder zu öffnen, hat die Gemeinde zunächst Zeit gewonnen.
Fraglich ist hierbei jedoch, welchen Zeithorizont man sich in Heede für die neuen Pläne setzt. Im Haushaltsplan der Gemeinde Heede für das Jahr 2025 mit Datum 1. April 2025 konnten wir noch keine Informationen finden, die auf einen Turmbau hindeuten.
Über zehn Jahre hatte sich die Moorverwaltung nicht an dem Zustand im Heeder Moor gestört. Man darf nun gespannt sein, wie viel Geduld Umweltministerium und Moorverwaltung mit den Heedern jetzt wiederum haben und welche Lösung die Gemeinde präsentieren wird.