11.09.2024
Erstmals wurde ein Fall von West-Nil-Fieber bei einem Menschen bestätigt, der sich nach ersten Erkenntnissen in Niedersachsen angesteckt hat. Bei der betroffenen Person handelt es sich um einen Erwachsenen, der sich vermutlich durch einen Mückenstich im Spätsommer infiziert hat. Derzeit ermittelt der Landkreis Diepholz in Zusammenarbeit mit dem Niedersächsischen Landesgesundheitsamt (NLGA), wo die Ansteckung erfolgt sein könnte.
Die jetzt gemeldete Infektion ist zufällig im Rahmen einer Blutspende aufgefallen. Blutspenden werden deutschlandweit in der Zeit von Juni bis November routinemäßig auf das West-Nil-Virus (WNV) untersucht. Eine WNV-Infektion verläuft bei dem Großteil der Betroffenen klinisch unauffällig, nur bei etwa 20 Prozent der Infizierten treten grippeähnliche Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen und Gliederschmerzen auf. In seltenen Fällen, insbesondere bei älteren Menschen oder Menschen mit geschwächtem Immunsystem, kann es zu schweren neurologischen Komplikationen wie Meningitis oder Enzephalitis kommen.
„Die Übertragung des Virus erfolgt von heimischen Stechmücken zwischen wildlebenden Vögeln“, erklärt Dr. Fabian Feil, Präsident des NLGA „Menschen und Pferde sind Fehlwirte, sie können zwar erkranken, das West-Nil-Virus aber nicht weitergeben. Von infizierten Personen geht daher keine Gefahr für die Bevölkerung aus, wie wir dies bei anderen Infektionskrankheiten wie z.B. der Influenza kennen.“
Der Nachweis von WNV bei Vögeln und Pferden erfolgte seit 2018 überwiegend in östlichen Bundesländern. In letzter Zeit gibt es aber auch vermehrt WNV-Nachweise in den westlichen Bundesländern. (Quelle und mehr: Pressemitteilung Niedersächsisches Landesgesundheitsamt)
Auch in Niedersachsen wurden bereits infizierte Vögel und Pferde gemeldet, wie wir am 06.09.2024 berichteten.