StIKo Vet: Pferde gegen das West-Nil-Virus impfen

06.09.2024
Das West-Nil-Virus stammt aus Afrika und ist inzwischen nahezu weltweit verbreitet. In Deutschland wurde das Virus erstmals im Jahr 2018 bei einem gehaltenen Bartkauz in Sachsen-Anhalt nachgewiesen und breitete sich danach weiter aus. Besonders betroffen waren bisher die Länder Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen.
Seit Mitte August wurde das West-Nil-Virus bei zehn Pferden in Niedersachsen nachgewiesen. Betroffen waren Pferde aus den Landkreisen Lüchow-Dannenberg, Rotenburg (Wümme), Uelzen, Celle, Gifhorn und Vechta und ein Pferd im Gebiet der Stadt Braunschweig. Außerdem wurde das Virus bei einer Amsel im Landkreis Gifhorn, einem Weißkopfseeadler im Landkreis Harburg sowie bei einer Eule im Landkreis Hildesheim nachgewiesen.
Das West-Nil-Virus wird durch Mücken übertragen. Die Hauptwirte und Virusreservoir des West-Nil-Virus sind Vögel der unterschiedlichsten Arten. Es ist ein Zoonose-Erreger und kann von infizierten Mücken auch auf Menschen und Pferde übertragen werden.
Für Pferde stehen zugelassene Impfstoffe zur Verfügung, die vor einem schweren Verlauf der Erkrankung schützen. Aufgrund der deutlich gestiegenen Anzahl der Nachweise und der derzeit sehr dynamischen Seuchensituation hat die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) jetzt ihre Impfempfehlung erweitert. Sie empfiehlt nun, Pferde in der gesamten niederdeutschen Tiefebene gegen das West-Nil-Virus impfen zu lassen.
Meistens verläuft eine Infektion mit dem West-Nil-Virus bei Pferd und Mensch symptomlos. Bei ca. 8 Prozent der infizierten Pferde kann es allerdings zu einem schweren Verlauf der Infektion mit starken neurologischen Symptomen (z.B. Lähmungen, Muskelzittern, allgemeine Schwäche) kommen. Die Sterblichkeit liegt in diesen Fällen bei 30-50 Prozent, überlebende Tiere können bleibende Schäden davontragen. (Quelle: Pressemitteilung Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz vom 06.09.2024)