Bild: Quelle (zur Dokumentation einer Straftat): https://www.youtube.com/watch?v=kgsVFZXnkAE,
Verfasser offenbar ZDF Logo.
Es wird immer unglaublicher! Am 27. Februar 2024 wurde auf dem Kinderkanal ZDF logo! das Video „Kein Taurus für die Ukraine?“ online gestellt. Verharmlosend und mit heftiger Kanzlerkritik wird hier https://www.youtube.com/watch?v=kgsVFZXnkAE für Kinder aufbereitet, was für ein tolles Spielzeug das der Taurus sei.
Ich habe Mitglieder der grünen Fraktion angeschrieben und erwarte, dass geprüft wird inwieweit rechtlich gegen die Verantwortlichen vorgegangen werden kann.
Treffend die Berliner Zeitung in ihrem Fazit:
Da stellt sich nur die Frage, wie das ZDF bei diesem hochaktuellen Thema sichergehen will, dass die Kinder sich auch brav an die vom Sender so gedachten Altersvorgaben halten. Zumal von Humor in diesem Clip auch für Erwachsene nicht wirklich viel zu erkennen ist. Es wirkt eher wie Meinungsmanipulation. Oder auch: Infantilisierung eines Krieges.
s.a.: https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/kriegspropaganda-fuer-kinder-beim-zdf-wirbel-um-videoclip-zu-taurus-lieferung-an-die-ukraine-li.2192668 (mittlerweile leider hinter einer Bezahlschranke)
Dazu auch der IPPNW:
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freundinnen und Freunde,am 27. Februar 2024 wurde auf dem Kinderkanal ZDF logo! das Video „Kein Taurus für die Ukraine?“ online gestellt, der zuerst über das TikTok-Format Un.logo! veröffentlicht wurde. https://www.youtube.com/watch?v=kgsVFZXnkAE
auch zu finden über: https://www.youtube.com/@logoplus-zdf „Shorts“ (2.- Reihe): 2. Video
In dem Video werden Tod bringende Waffensysteme durch die animierte Darstellung zum Leben erweckt und so in inakzeptabler Weise verharmlost. Die IPPNW Deutschland hat eine Programmbeschwerde eingereicht.
Unsere Bitte: Schreiben an Sie an das ZDF.
Zuschauerservice, ZDF Service GmbH, Otto-Schott-Straße 9, 55127 Mainz
Email: Zuschauerservice@zdf-service.deHier einige Textbausteine aus unserem Schreiben, die Sie verwenden können.
In Artikel § 3 des Rundfunkgesetzes heißt es, die Angebote sollten dazu beitragen, die Achtung vor Leben, Freiheit und körperlicher Unversehrtheit (…) zu stärken. In dem Video werden Tod bringende Waffensysteme durch die animierte Darstellung zum Leben erweckt und so in inakzeptabler Weise verharmlost. Als Ärzt*innen und Ärzte wissen wir um die katastrophalen humanitären Folgen von Waffen und Krieg. Im Ukrainekrieg wurden nicht nur mehr als 10.000 Zivilist*innen, sondern auch Hunderttausende Soldaten auf beiden Seiten getötet. Gerade Journalismus, der sich an Kinder wendet, sollte hier besonders sensibel agieren.Noch dazu fordern die animierten Waffen in dem Video dazu auf, Bundeskanzler Scholz „mal ordentlich den Marsch zu blasen“, damit er Taurus – Marschflugkörper an die Ukraine liefert. Aus unserer Sicht verstößt dieses Video gegen das journalistische Gebot der Ausgewogenheit und den Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.
Das Video verstößt darüber hinaus gegen das in den Landesverfassungen festgelegte Gebot, die Jugend zur Friedensliebe zu erziehen, wie es z. B. in der Baden-Württembergischen Landesverfassung Art. 12 Absatz 1 festgehalten ist.
Dringend notwendig ist gegenwärtig eine kindgerechte Vermittlung komplexer Konfliktursachen. Außerdem müssen nicht-militärische Konflikttransformationen beachtet werden, die Kriege verhindern und beenden können. Journalismus kann einen wichtigen Beitrag leisten, die Jugend über gewaltfreie Formen der Konfliktaustragung zu informieren.
Mit freundlichen Grüßen
Angelika Wilmen