07.10.2024
Auf dem erhöhten Radweg parallel zur ebenfalls schmalen Fahrbahn der Heeder Straße in Dörpen sind mit der Küstenkanalbrücke und zwei Flutbrücken drei Gefahrenbereiche zu passieren, die Radfahrern zum Verhängnis werden könnten.
Selbst wenn Radfahrer dem Schild „Radfahrer absteigen“ Folge leisten, ist der Abstand zu den vorbeifahrenden Fahrzeugen sehr gering und unterschreitet unter Umständen sogar den seit einiger Zeit vorgeschriebenen Mindestabstand von Autos zu Radfahrern, besonders wenn sich zwei Fahrzeuge auf der Brücke begegnen, da diese jeweils äußerst rechts fahren müssen.
Es ist offensichtlich, dass Radfahren seit längerem stark an Beliebtheit gewonnen hat, so dass nicht nur Einheimische sondern auch immer mehr Touristen mit dem Rad unterwegs sind. Das Radwegenetz muss also nicht nur attraktiv sondern überall auch ohne Gefahrenquellen ausgebaut sein.
Grund genug also, über Lösungen nachzudenken und diese zu diskutieren, zumal in absehbarer Zeit nicht mit einer Verbreiterung der Brücken zu rechnen ist.
Bei Betrachtung der Situation vor Ort wird deutlich, dass sich eine kostengünstige Lösung an der Küstenkanalbrücke und der nachfolgenden, längeren Flutbrücke nicht aufdrängt, denn hier bieten sich wegen der großen Spannweiten keine einfachen Auflagermöglichkeiten für eine separate Fahrradbrücke an.
Anders verhält es sich allerdings bei der weiter in Richtung Heede folgenden, kurzen Flutbrücke. Hier stellt die durch die Kurve eingeschränkte Einsehbarkeit des weiteren Radwegverlaufes eine zusätzliche Gefahr dar, denn möglicher Fahrrad-Gegenverkehr wird erst spät erkannt.
Dieser Gefahrenbereich könnte entschärft werden, wenn parallel zur Flutbrücke eine Fußgänger- und Fahrradbrücke eingerichtet würde. Da diese an der Innenseite der Kurve anzubringen wäre, könnte die erforderliche Brückenlänge sogar relativ gering sein, so dass – je nach Position der Auflager – eine Brücke zwischen 10 m und 15 m ausreichen würden.
Beispiele für derartige Brücken gibt es durchaus, wie eine Anfrage bei der Qualitätsgemeinschaft Holzbrückenbau e.V. ergab. So wurde bereits im Jahre 2014 eine dreifeldrige Deckbrücke seitlich an eine Bestandsbrücke angesetzt. Sie ist auf Stahlkonsolen aufgelagert, die an den Bestandslagern befestigt sind. Die beiden Hauptträger bestehen aus blockverleimtem Fichten-Brettschichtholz und sind seitlich mit Lärchenholz verkleidet. Weitere Details zu dieser Brücke findet man auf der Homepage des Ingenieurbüros Miebach, Lohmar.
Was weiterhin im Holzbrückenbau möglich ist, kann man auf der Homepage der Firma Schaffitzel sehen. Beispielsweise baute diese Firma eine 65 m lange Fußgänger- und Radwegbrücke in der niederländischen Gemeinde Delfzijl. Aber auch im Emsland werden Brücken hergestellt, beispielsweise bei der Firma Schmees & Lühn in Niederlangen. Und auf der Homepage dieser Firma kann man sogar mit einem Brückenkonfigurator eigene Vorstellungen für eine Fuß- und Radwegbrücke in Stahlleichtbauweise entwerfen und ein Angebot dazu erhalten.