29.10.2024
Ein breites Bündnis aus Verbänden der Bereiche Umwelt, Landwirtschaft und Wasserwirtschaft sowie eine Gewerkschaft macht sich in einem gemeinsamen Appell an die Mitglieder des Vermittlungsausschusses für eine verursachergerechte, bürokratiearme, umwelt- und gewässerschonende Düngepolitik stark.
Anlass ist das noch immer offene Gesetzgebungsverfahren zur Novellierung des Düngegesetzes. Mit dem vom Bundestag bereits beschlossenen Gesetzentwurf sollten Zusagen an die EU-Kommission zum Wirkungsmonitoring in nationales Recht umgesetzt und durch das Zusammenspiel aus Stoffstrombilanz und Monitoring Verursachergerechtigkeit in der Düngepolitik geschaffen werden.
Doch mit der Ablehnung des Bundesrates im vergangenen Juli rückt diese dringend notwendige Reform zur Bewältigung der Nährstoffüberschüsse wieder in weite Ferne, schreiben die Verbände in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Am 2. Oktober 2024 wurde der Vermittlungsausschuss einberufen. Ob und wann dieser eine Kompromisslösung erarbeiten werde, sei bisher nicht bekannt, wird weiter erläutert.
Ein im Auftrag des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. (BDEW) erstelltes Gutachten zu den Kosten einer Nitratentfernung zeigt, wie die Nitratbelastung des Grundwassers die Trinkwasseraufbereitung verteuern kann. Das Gutachten mache deutlich, dass es zu erheblichen Mehrkosten für die Verbrauchenden kommen könne, wenn sich die Düngepolitik und -praxis nicht ändere. Trinkwasser könnte in einigen nitratbelasteten Regionen um bis zu 62 Prozent teurer werden. Bei den betrachteten Wasserversorgern würde die durchschnittliche Jahresrechnung eines 3-Personen-Haushalts (6-Familienhaus) von aktuell 217 Euro auf 352 Euro steigen, folgern die Verbände aus dem Gutachten. (Quelle und mehr: BDEW-Pressecenter)