21.12.2024
Seit dem Sturz des Assad-Regimes in Syrien ist eine intensive Diskussion über die mögliche Rückkehr der knapp eine Million in Deutschland lebenden Syrer entbrannt. Viele von ihnen sind allerdings mittlerweile fester Bestandteil des deutschen Arbeitsmarkts. Nahezu 80.000 syrische Fachkräfte arbeiten in sogenannten Engpassberufen, also in Bereichen, in denen Stellen besonders schwer zu besetzen sind, weil es nicht genügend qualifizierte Fachkräfte gibt, erläutert das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in einer Pressemitteilung vom 18.12.2024.
Allein in der Gesundheits- und Krankenpflege sind 2.157 syrische Fachkräfte beschäftigt. Insgesamt waren rund 5.300 Syrer als Ärzte/Ärztinnen angestellt – eine Rückkehr in ihr Herkunftsland würde den Fachkräftemangel in der medizinischen Versorgung in Krankenhäusern und Arztpraxen deutlich verschärfen, so das IW.
Wir haben bei der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen und bei der Ärztekammer Niedersachsen zur aktuellen Situation in Niedersachsen und im Emsland angefragt. Folgende Antwort haben wir erhalten:
In Niedersachsen sind insgesamt aktuell (Stand: 11.12.2024) 1.066 syrische Ärztinnen und Ärzte tätig – hiervon arbeiten 937 Ärztinnen/Ärzte in einem Krankenhaus, weitere 129 syrische Mediziner arbeiten selbständig oder im Angestelltenverhältnis in Arztpraxen, davon 16 im Emsland. Die Anzahl der in emsländischen Krankenhäuser tätigen syrischen Ärztinnen und Ärzte konnte nicht angegeben werden.
Grundsätzlich bleibt zu hoffen, dass uns die syrischen Mediziner erhalten bleiben, denn auch im Emsland dürften sie wohl kaum kurzfristig zu ersetzen sein.