07.01.2025
Nach dem Brand einer Windenergieanlage am Neujahrsabend bei Gildehaus Bezug ruft der Naturschutzbund Deutschland, Landesverband Niedersachen e.V. (NABU Niedersachsen) dazu auf, die derzeitigen Bestrebungen zu überdenken, in den Landkreisen Emsland und Grafschaft Bentheim Windenergieanlagen in Wäldern zu errichten.
Neben der Zerstörung von Naherholungsgebieten und Lebensräumen windkraftsensibler Tierarten sei bei der Errichtung von Windkraftanlagen im Wald insbesondere die massive Waldbrandgefahr nicht zu unterschätzen. Dieses Problem würde aber bisher von den planenden Kommunen keinesfalls ausreichend berücksichtigt, schreibt der NABU Niedersachsen auf seiner Homepage.
„Derzeit werden in unserer Region zahlreiche Windparks in Wäldern geplant“, beklagt Gerhard Busmann, Vorsitzender des NABU-Regionalverbandes Emsland/ Grafschaft Bentheim. „Dadurch würden zahlreiche Naherholungsgebiete zerschnitten und verlärmt. Von den Zerstörungen von Lebensräumen für gefährdete Tierarten und die Erhöhung der Kollisionsgefahr an den Rotoren für viele Vogel- und Fledermausarten ganz zu schweigen.
Hinzu kommt aber auch die massive Waldbrandgefahr. Wie das Brandereignis einer WEA am Neujahrsabend bei Gildehaus gezeigt hat, ist die Brandgefahr bei Windenergieanlagen keinesfalls so selten, wie häufig dargestellt wird“, mahnt der Umweltschützer.
Das Problem bestehe darin, dass Brände von Windkraftanlagen regelmäßig nicht von der Feuerwehr gelöscht werden können, weil die Anlagen so hoch sind. So befänden sich die Gondeln, von denen der Brand in der Regel ausgehe, bei neuen Anlagen meist in Höhen über 150 m.
In einem Wald würden durch brennende Trümmerteile an mehreren Stellen Brandherde entstehen, die von der Feuerwehr nicht schnell erreicht werden könnten. „Ein Waldbrand wäre nahezu unvermeidbar und die Folgen für Anwohner und Natur nicht abschätzbar gewesen“, beschreibt Busmann die Gefahr. Dieses Problem sei von den Behörden bisher völlig unzureichend bei den Planungen berücksichtigt worden.
„Wir weisen in unseren Stellungnahmen zu Bauleitplänen und Regionalen Raumordnungsplänen immer wieder auf die erhebliche Waldbrandgefahr hin. Aber bisher ist nicht zu erkennen, dass in den Kommunen eine echte inhaltliche Auseinandersetzung mit dieser Gefahr erfolgt. Wir hoffen nun, dass dieser Brand bei Gildehaus zu einem Umdenken führt“, appelliert Busmann an die zuständigen Politiker und Genehmigungsbehörden.