Nabu Emsland Nord blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück

22.02.2024
Im nördlichen Emsland, dem ehemaligen Landkreis Aschendorf-Hümmling, sind zwei Nabu-Gruppen aktiv. Der Nabu Werlte/Sögel ist vornehmlich in diesen beiden Ortschaften und deren umliegenden Gemeinden aktiv. Den restlichen Bereich des nördlichen Emslandes deckt der Nabu Emsland Nord ab. Dieser zog auf der Mitgliederversammlung am 15.02.2024 einen positiven Rückblick auf das vergangene Jahr, sieht aber gleichzeitig enorme Betätigungsmöglichkeiten für die Zukunft.

In 2023 waren 853 Personen Mitglied in der Nabu-Gruppe Emsland Nord. Davon sind 427 in Papenburg ansässig, wobei für Aschendorf zusätzlich gesondert 111 Mitglieder angegeben werden. Zwischen dreißig und vierzig Mitglieder werden den Gemeinden Esterwegen, Dörpen, Lathen, Surwold und Rhede zugeordnet. Die weiteren Mitglieder verteilen sich auf kleinere Gemeinden.

Aktuell befasst sich der Nabu im nördlichen Emsland mit dem geplanten Windpark auf dem ATP-Prüfgelände in Papenburg (s. hierzu Bericht in der NOZ vom 12.02.2024). Es sollen 20 Windenergieanlagen entstehen, was der Nabu grundsätzlich nicht kritisiert. Die Anlagen stellen allerdings einen massiven Eingriff in Natur und Landschaft dar. So können sie mit einer Maximalhöhe der Flügelspitzen von 245 m Gefahren für die hier lebenden oder durchziehenden Vögel darstellen. Greifvögel und Fledermäuse können Schlagopfer an den Rotorblättern werden. Zudem könnten Zugvögel von ihren angestammten Zugrouten abgelenkt werden. Dabei befinden sich in dem Gebiet wichtige Drehscheiben des internationalen Vogelzuges.

Der Lärm der Anlagen würde Eulen wahrscheinlich aus dem Gebiet vertreiben, und gefährdete Wiesenvögel könnten ihren Nahrungs- und Brutraum verlieren. Beispielsweise wurden bei einer Bestandsaufnahme im Juni 2023 die Windkraft-sensiblen Arten Kiebitz, Großer Brachvogel, Feldlerche, Rotschenkel, Rohrweihe und Lachmöwe in dem Gebiet nachgewiesen. Der Nabu will sich in die Planung von Ausgleichsmaßnahmen einbringen und mit eigenen Vorschlägen dazu beitragen, dass die Nachteile für den Naturraum so gering wie möglich bleiben und das Artensterben in der Region nicht weiter angeheizt wird.