28.10.2024
Die Stimmung der Unternehmen in Deutschland hat sich laut ifo Geschäftsklimaindex verbessert. Auch die Erwartungen hellten sich auf, bleiben aber von Skepsis geprägt. Die deutsche Wirtschaft konnte den Sinkflug vorerst stoppen, so ist es auf der Homepage des ifo Instituts zu lesen.
Die sogenannten Leitmedien übernehmen regelmäßig die monatlich veröffentlichten Ermittlungen des Instituts und ergänzen diese in der Regel mit eigenem „Expertenwissen“, jetzt auch wieder der Spiegel am 25.10.2024. Man ergänzt im Bericht zur ifo-Lagebeschreibung, dass der Internationale Währungsfonds (IWF) Deutschland dieses Jahr nur noch eine Stagnation zutraue, 2025 dann ein Wachstum von 0,8 Prozent.
Doch wozu brauchen wir in Deutschland noch Wachstum, wenn dafür die Arbeitskräfte fehlen und die Produktion hier in vielen Wirtschaftsbereichen nach Ansicht der Leitmedienredakteure eh viel zu teuer ist?
Die Antwort scheint einfach: Wir brauchen kein Wirtschaftswachstum – Postwachstum ist das Gebot der Stunde.
„Unsere Industriegesellschaft ist ungerecht: Nicht nur der Verbrauch von Ressourcen ist global ungleich verteilt und ein großes Wohlstandsgefälle vorhanden, sondern wir riskieren durch unsere Lebens- und Wirtschaftsweise auch, dass künftige Generationen ihre Bedürfnisse nicht werden befriedigen können“, wird auf der Homepage des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung erklärt.
Unter dem Leitbild „Postwachstumsgesellschaft“ sucht man deshalb nach neuen Lebens- und Wirtschaftsweisen. In dieser Gesellschaft sollen die ökologischen Belastungsgrenzen eingehalten werden, ohne dass Prinzipien sozialer Gerechtigkeit verletzt werden.
Darüber hat man sich im ifo Institut auch schon einmal Gedanken gemacht und den ifo Standpunkt 250 veröffentlicht. Das Wachstum der letzten Jahrzehnte ging einher mit hoher Belastung der Umwelt und einer Erosion der natürlichen Lebensgrundlagen. „Wirtschaftswachstum auf Kosten der Umwelt stößt jedoch an Grenzen. Auf Dauer wird wirtschaftlicher Wohlstand nur möglich sein, wenn er mit ökologischer Nachhaltigkeit verbunden wird“, stellt das ifo Institut in der Stellungnahme vom 14.08.2023 fest.
Gut wäre es, wenn unsere Leitmedien-Wirtschaftsexperten diese Betrachtungen in ihren Expertisen berücksichtigen würden. Unsere Hoffnung hält sich diesbezüglich allerdings in Grenzen.