02.03.2024
Fasanenschütten dienen zur Fütterung während der Winterzeit. Sie wurden oftmals als niedriges Pultdach auf vier in den Boden eingebrachten Pfosten errichtet. Weniger anspruchsvolle Jäger begnügten sich manchmal mit einem ca. 50 cm über den Boden ragenden Pfosten, auf den eine etwa zwei Meter lange Latte schräg bis zum Boden angebracht wurde. Hierauf konnten dann Dachplatten gelegt werden – entweder mit hinreichend Eigengewicht oder mit Gewichtsstücken oder Ästen beschwert. Und wer besonders sparsam bauen wollte, der fand oftmals alte Faserzementplatten beispielsweise aus Abbruchmaterial von Ställen oder Schuppen.
Früher wurden diese Wellplatten allerdings mit Asbest hergestellt (Asbestzementplatten) und folglich ist davon auszugehen, dass durch die Verwendung von alten Platten für Reviereinrichtungen Asbest in die freie Natur gelangte.
Die Platten sind relativ dauerhaft, denn schließlich wurden sie für den bewitterten Außenbereich hergestellt. Der Unterbau aus Holz nahm allerdings in der Regel Feuchte aus dem Boden auf und wurde von Holzpilzen zerstört. Irgendwann brach dann die Fasanenschütte zusammen und war nicht mehr brauchbar, oder der Revierinhaber hatte sich bereits für Futterautomaten entschieden und sah keinen Nutzen mehr in den Schütten.
Abgebaut und entsorgt wurden diese nicht mehr genutzten Futterstellen oftmals jedoch nicht. Folglich sieht man gelegentlich in Gehölzen und Schonungen zusammengebrochene Fasanenschütten – in Dörpen beispielsweise in der Füchtelmörte oder im Wäldchen westlich des Seitenkanals, südlich der Neudörpener Straße. Das Holz wird sich nach einigen Jahren zersetzen, was kein Problem darstellt, wenn es unbehandelt war. Die dauerhaften Platten werden dagegen nach und nach von Laub und Zweigen bedeckt und von Moosen oder Gräsern überwachsen. Mit der Zeit werden ihre gefährlichen Bestandteile in den Boden abgegeben und im Naturkreislauf verbleiben.
Dies kann man allerdings durch eine ordnungsgemäße Entsorgung verhindern. Dem Abfall-ABC ist zu entnehmen, wie und wo Asbestzementplatten zu entsorgen sind: Staubdicht verpackt, Annahme Zentraldeponie Dörpen unbegrenzt, Zentraldeponie Venneberg und Wesuwe bis 1000 kg, allerdings kostenpflichtig, was wiederum ein Hindernis darstellen könnte.