14.11.2024
In vielen emsländischen Gärten sind zurzeit kaum noch Amseln zu sehen. Grund dafür: Zum Ende des Sommers kam es erneut zu einem Amselsterben durch Usutu-Viren, die schon längere Zeit für Ausbrüche mit Vogelsterben in Europa sorgen. Bereits im Juli stiegen die Verdachtsmeldungen auf dem NABU-Meldeportal. Schwerpunkte konnten anhand der Meldungen in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen identifiziert werden. Naturschützer gehen laut WDR davon aus, dass beispielsweise im Raum Borken (NRW) fast 90 Prozent der Amseln verendet sind.
Seit Ende Juli 2024 verzeichnet das Wildtierkompetenzzentrum (WiKo) Hannover des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) vermehrte Einsendung von Amseln. Von den seit Juli bis Mitte August untersuchten 21 Amseln konnte in 18 Tieren (85,7 Prozent) das Usutu-Virus nachgewiesen werden. Im Jahre 2022 wiesen 7 von 14 untersuchten Amseln (50 Prozent) den Erreger auf. In 2023 konnte der Erreger dagegen in keinem der im WiKo untersuchten Wildvögel nachgewiesen werden, berichtet das LAVES auf seiner Homepage.
Weiterhin erfährt man dort, dass das Virus ursprünglich aus Afrika stammt und vor allem bei Vögeln zu Infektionen führt. Es ist eng verwandt mit dem West-Nil-Virus, das seit 2018 ebenfalls in Deutschland nachgewiesen wird. Die Übertragung erfolgt durch Stechmücken. Die meisten Vogelarten erkranken nicht. Amseln hingegen scheinen besonders empfänglich zu sein. Die Vögel zeigen zum Teil erhebliche Symptome und sterben in der Folge. Erkrankte Amseln können durch kahles Gefieder, Mattigkeit, Schwanken oder Verdrehen des Kopfes auffallen.