21.08.2025
Wohlstand jenseits von Wirtschaftswachstum und Konsumversprechen, so lautet die Überschrift einer Mitteilung des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie über den Informationsdienst Wissenschaft zu einem neuen Fachbuch, die wir nachfolgend – etwas gekürzt – übernehmen.
Wie lässt sich gesellschaftlicher Wohlstand zukunftsfähig gestalten – jenseits von Wachstumszahlen, Konsumversprechen und vertrauten Routinen? Die Autorinnen des Buchs „Wohlstand in Zeiten des Übergangs. Eine Neuvermessung für eine nachhaltige Zukunft“ setzen sich mit dieser Frage auseinander – und schlagen einen Perspektivwechsel vor, der ökologische Verantwortung, soziale Gerechtigkeit und demokratische Teilhabe in den Mittelpunkt stellt. Sie eröffnen damit einen Dialog über mögliche Zukunftswege und laden dazu ein, gemeinsam nach tragfähigen Antworten zu suchen.
Angesichts multipler globaler Krisen, sozialer Spannungen und ausgereizter ökologischer Grenzen gerät das herkömmliche, wachstumsgetriebene Wohlstandsmodell zunehmend ins Wanken. Daher setzt sich das Buch „Wohlstand in Zeiten des Übergangs. Eine Neuvermessung für eine nachhaltige Zukunft“ mit einer der drängendsten Fragen unserer Zeit auseinander: Wie kann Wohlstand unter den Bedingungen ökologischer, sozialer und wirtschaftlicher Umbrüche zukunftsfähig gestaltet werden?

Mit ihrem Werk laden die Autorinnen Prof. Dr. Christa Liedtke, Professorin für Design und Nachhaltigkeit an der Bergischen Universität Wuppertal und Leiterin der Abteilung Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren am Wuppertal Institut, und Dr. Jola Welfens, ehemalige Mitarbeiterin in der selben Abteilung, zum Perspektivwechsel ein: Sie skizzieren eine Welt, in der Wohlstand nicht länger als individueller Besitzstand verstanden wird, sondern als gesellschaftliches Versprechen – getragen von ökologischer Verantwortung, sozialer Gerechtigkeit, demokratischer Teilhabe und einer gemeinsamen kulturellen Orientierung.
Das zentrale Argument der Autorinnen: Die aktuelle Zeit des Übergangs, in der es um die Gestaltung verschiedenster Transformationsprozesse geht – wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit und der Umgang mit einer zunehmenden gesellschaftlichen Polarisierung, – ist nicht nur eine Herausforderung, sondern gleichzeitig auch eine historische Chance. Damit bietet das Buch Orientierung in einer Zeit des Wandels und eröffnet neue Möglichkeitsräume: „Wohlstand ist kein Selbstläufer, er entsteht im gesellschaftlichen Dialog und muss immer wieder neu verhandelt werden“, betonen Liedtke und Welfens.
Daher versteht sich das Buch als Kompass für eine Zeit, in der Zukunft gestaltbar ist. Dabei geht es nicht um Patentrezepte, sondern um Möglichkeitsräume: Die Neuvermessung für eine nachhaltige Zukunft sei ein Abenteuer, das alle einlädt, Perspektiven zu wechseln und zu erweitern, Zusammenhänge zu entdecken und gemeinsam an einer nachhaltigen Zukunft zu arbeiten, ergänzen die Autorinnen.
Das Werk richtet sich an Entscheidungsträger*innen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, ebenso wie an Studierende, Lehrende, zivilgesellschaftliche Akteur*innen und interessierte Bürger*innen. Es schlägt eine Brücke zwischen wissenschaftlicher Tiefe und gesellschaftlicher Erzählung – fundiert, dialogisch und inspirierend.
Das Buch „Wohlstand in Zeiten des Übergangs“ von Christa Liedtke und Jola Welfens ist im oekom-Verlag und im Buchhandel (600 Seiten, ISBN 978-3-98726-146-6) erschienen. Es ist als Softcover für 38,00 Euro oder als eBook für 29,99 Euro erhältlich.
Von den 600 Seiten nimmt das Literaturverzeichnis übrigens ca. 50 Seiten ein. Daraus darf man schließen, dass das Buch mit einem wissenschaftlichen Anspruch geschrieben wurde. Dabei bleibt es allerdings auch für Laien und Nicht-Studierte verständlich, denn mit hochwissenschaftlichen Formulierungen hält man sich zurück.
Leider bietet das Buch kein Stichwortverzeichnis, womit man zu bestimmten Fragestellungen schnell fündig werden könnte. Die Ein-Wort-Kapitelüberschriften helfen bei der Suche kaum weiter, auch wenn die einzelnen Kapitel wiederum einleitend untergliedert sind.
