18.12.2024
Eine neue Studie der Universität Osnabrück hat herausgefunden: In deutschen Schulbüchern werden Schweine, Kühe und Hühner (Nutztiere) oft schlechter dargestellt als Hunde und Katzen (Haustiere).
Hunde und Katzen werden in den Büchern mit vielen positiven Eigenschaften beschrieben. Sie gelten als wichtig und wertvoll für die Menschen. Nutztiere wie Schweine, Kühe und Hühner werden hingegen meist nur als Nahrungsmittel dargestellt. Ihre Eigenschaften oder Gefühle werden kaum erwähnt.
„Unsere Untersuchung von 35 Biologie-Schulbüchern zeigt, dass Nutztiere oft nur als Lebensmittel betrachtet werden. Ihre Gefühle oder besonderen Fähigkeiten werden dabei übersehen“, erklärt Dr. Elena Folsche, die die Studie geleitet hat. Sie fügt hinzu: „Haustiere werden dagegen oft als Mitglieder der Familie beschrieben, um die man sich liebevoll kümmern muss.“
Die Forschenden warnen, dass solche Darstellungen die Sichtweise von Schülerinnen und Schülern auf Tiere beeinflussen können. Nutztiere werden von vielen dann nur als Mittel zum Zweck gesehen – nicht als Lebewesen mit Bedürfnissen. Diese Einstellung könnte den Umgang mit Tieren in der Gesellschaft prägen.
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fordern deshalb, dass alle Tiere in Schulbüchern gleichbehandelt werden. „Es ist wichtig, dass Schülerinnen und Schüler lernen, alle Tiere als fühlende Lebewesen zu sehen – egal, ob sie auf einem Bauernhof oder in einer Wohnung leben“, sagt Dr. Folsche. Eine gerechtere Darstellung könnte dazu beitragen, dass Menschen mehr über das Wohl der Tiere nachdenken und nachhaltiger leben. (Quelle: Universität Osnabrück, Pressemitteilung vom 11.12.2024, für uns freundlicherweise in leichtere Sprache formuliert, wofür wir uns bedanken)