22.09.2024
In der NDR-Sendung Glaubenssachen war heute ein Beitrag mit dem Titel „Kirche neu denken – Zur Zukunft unseres kulturellen Erbes“ von Bernward Kalbhenn zu hören. Es wird von einem breiten Bündnis von renommierten Fachleuten aus Architektur und Denkmalpflege, Theologie und Kunstgeschichte berichtet, das sich dem „seit Jahren anhaltenden Trend, Kirchen wie andere Immobilien auch zu vermarkten“, entgegenstelle.
Das „Kirchenmanifest“ wird unter anderem in einer Pressemitteilung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz vom13.05.2024 erläutert. „Kirchenbauten in Deutschland und Europa zählen seit Jahrhunderten zum kostbarsten Erbe – und sind gefährdet wie nie. Die christlichen Gemeinschaften sehen sich zunehmend nicht mehr in der Lage, diesen wertvollen Bestand zu erhalten“, ist dort zu lesen, was wohl kaum bestritten werden kann.
Die Initiatoren stoßen eine Debatte an, um das gemeinsame Erbe zu bewahren. In sechs Thesen zur Bedeutung von Kirchenbauten und Kirchenräumen für die gesamte Gesellschaft regt das Kirchenmanifest die Entwicklung einer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung zum Erhalt dieser reichen Schätze an.
Dazu wurde die Petition „Kirchen sind Gemeingüter! Manifest für eine neue Verantwortungsgemeinschaft“ auf change.org gestartet, die – Stand heute -beinahe 20.000 Unterschriften vorzeigen kann.
„Kirchenausstattungen gehören zum Erbe Europas“, lautet eine These, begleitet von der Erklärung, dass Kirchen in ihren Ausstattungen Kunstschätze aus mehr als 1200 Jahren bewahren. Als Beispiele werden baubezogene Kunst, Glocken und Orgeln aufgezählt, womit wird einen Bezug zur in Dörpen anstehenden Kirchensanierung herleiten.
Die barocke Decke ist laut Informationsschreiben der Kirchengemeinde denkmalgeschützt. Der Logik des Kirchenmanifestes folgend dürften wir also zumindest über eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung diskutieren.