Presse-Erklärung der Initiatoren des Appells
„Gegen die atomare Bedrohung“
Der Appell an die Bundesregierung, US-Hyperschallraketen in Deutschland zu verhindern, hat die Schwelle von 8000 Unterschriften deutlich überschritten. Unter den Erstunterzeichnerinnen und Erstunterzeichnern sind Willy Brandt’s Sohn Peter Brandt, der Bundesvorsitzende der Naturfreunde Michael Müller, die Bundestagsabgeordnete Sevim Dagdelen, die Vorsitzende der Ärzte zur Verhütung des Atomkriegs Angelica Claußen, Gregor Gysi und die UNO-Diplomaten Hans von Sponeck sowie Michael von der Schulenburg.
Mit dem Appell warnen die 8000 vor der Stationierung dieser Offensivwaffen, die ähnlich wie umgekehrt russische Hyperschallraketen das Risiko eines Atomkriegs in Europa steigern.
Wenn sie stationiert sind, gibt es schon im Fall eines Atomalarms in der gegnerischen Radaraufklärung praktisch keine Vorwarnzeit mehr und somit keine Zeit mehr für Versuche einer De-Eskalation.
Diese Systeme zwingen zu Verhandlungen über nukleare Abrüstung, ehe es zu einer Konfliktspannung kommt, die die europäische und wahrscheinlich die gesamte menschliche Zivilisation in der heutigen Formbeenden würde.
Die Friedenskräfte fordern die Unterschrift Deutschlands unter den Atomwaffen-verbotsvertrag sowie die Vernichtung der nuklearen Arsenale der USA in Büchel in der Eifel und somit das Ende der völkerrechtswidrigen deutschen „Nuklearen Teilhabe“. Wir Militärkritiker sehen in nuklearen Arsenalen keinen Sicherheitsschirm, sondern ein Damoklesschwert über unserem Leben.
Die Risiken eines „Weiter so“ sind viel zu hoch. Im Text des Appells heißt es: „Niemand hat das Recht, das völlig unkalkulierbare Risiko des Atomkrieges jemals einzugehen. Schon konventionell bestückt steigern US-Hyperschallraketen auf europäischem Boden im Spannungsfall wegen ihrer Fähigkeit, gegnerische Führungszentralen mit einem Enthauptungsschlag auszuschalten, die Eskalationsgefahr im Vorfeld eines Atomkrieges.“ Deshalb fordert der Appell eine Stärkung der „Friedensfähigkeit statt Hoch- und Atomrüstung!“
Die Beteiligten warnen entsprechend vor Taurus-Raketen, die auch nuklear bestückbar sind und ebenfalls den Atomkrieg aus Versehen wahrscheinlicher machen.
Friedensfähigkeit heißt Verhandeln statt Eskalieren. Das ist unverzichtbar und die einzige Alternative in einer Zeit, die nach dem Mitteilungsblatt der Nuklear-wissenschaften (Bulletin) die „gefährlichste Epoche der Geschichte“ ist.
Statt die Spannungen global zu eskalieren und die militärischen Fähigkeiten aufzurüsten ist die UNO mit ihrem Friedensauftrag laut UN-Charta zu stärken!
Bernhard Trautvetter (Mitglied im Bundesausschuss Friedensratschlag und Sprecher des Essener Friedensforums),
Prof. Dr. Klaus Moegling (Politikwissenschaftler) und
Karl-Wilhelm Koch (Unabhängige Grüne Linke)
haben den Appell gemeinsam formuliert.
Die Presseerklärung als PDF finden Sie HIER